In den letzten Jahren hat sich das Thema Steuertransparenz zu einem zentralen Anliegen für Unternehmen und Regulierungsbehörden weltweit entwickelt. Die Ära der digitalen Transformation, der wachsende Druck in Richtung Nachhaltigkeit sowie Veränderungen in der globalen Steuergesetzgebung führen zu neuen Anforderungen an Offenheit und Transparenz in Steuerfragen.
Der Tax TRUSTparency Summit 2025, organisiert von PwC, bestätigte, dass Transparenz und technologische Bereitschaft im Bereich Steuern entscheidende Faktoren für ein nachhaltiges Unternehmensumfeld sind. Zu den Hauptthemen, die von Vertreter:innen des slowakischen Finanzministeriums, der Finanzverwaltung der Slowakischen Republik sowie von PwC-Kolleg:innen präsentiert wurden, zählten globale Steuerreformen und Gesetzgebungen, der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Steuerbereich sowie Trends in der Steuertransparenz und deren Auswirkungen auf Unternehmen.
Steuertransparenz im Licht der PwC Global Tax Transparency and Tax Sustainability Reporting Studie
Die aktuelle weltweite PwC-Studie zur Steuertransparenz und Nachhaltigkeitsberichterstattung 2024 umfasste 872 Unternehmen aus 21 Ländern. Sie bietet eine umfassende Bewertung, wie multinationale Konzerne steuerliche Informationen und ihre Nachhaltigkeitsbemühungen offenlegen. Die Studie erscheint zu einem Zeitpunkt bedeutender gesetzlicher Veränderungen und zeigt große Unterschiede in den Ansätzen zur Steuertransparenz zwischen den Ländern auf.
Die höchsten durchschnittlichen Ergebnisse erzielten Unternehmen aus Spanien (66,6 %), während Aserbaidschan mit 2,7 % das Schlusslicht bildet. Der globale Durchschnitt aller befragten Unternehmen lag im Jahr 2024 bei 26,6 %.
Slowakische Unternehmen erreichten einen Durchschnitt von lediglich 4,3 %. Unternehmen aus Österreich lagen bei 22,1 %, während deutsche Unternehmen mit 50,2 % deutlich besser abschnitten.
Die slowakische Herangehensweise an Steuertransparenz
Die Ergebnisse aus der Slowakei sind zwar niedrig, jedoch wenig überraschend – slowakische Unternehmen sind gesetzlich nicht verpflichtet, ihre Steuerstrategie offenzulegen. Das derzeitige Steuersystem in der Slowakei schafft keine Anreize für Unternehmen, ihre Steuergovernance und ihr Risikomanagement – weder gegenüber der Öffentlichkeit noch gegenüber Steuerbehörden – transparent zu machen.
Das slowakische Steuersystem konzentriert sich vor allem auf die Steuererhebung im Einklang mit der staatlichen Fiskalpolitik. Unternehmen veröffentlichen daher meist nur die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestinformationen zu steuerlichen Kennzahlen und Leistungen.
Das historisch gewachsene Prinzip des Steuergeheimnisses dominiert weiterhin. Unternehmen orientieren sich stärker am gesetzlichen Minimum als an einem aktiven Vertrauensaufbau durch transparente Steuerberichterstattung. Dieser Ansatz kann jedoch die Vorteile begrenzen, die Transparenz in einem breiteren Kontext mit sich bringt – sei es in puncto Reputation, Finanzierung oder effizienter Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden.
Herausforderungen und Chancen für slowakische Unternehmen
Internationale Entwicklungen im Bereich Transparenz – insbesondere verpflichtende ESG-Berichterstattung oder EU-Vorgaben wie pCbCR (Public Country-by-Country Reporting) – werden slowakische Unternehmen zunehmend dazu bewegen, steuerliche Informationen umfassender offenzulegen. Unternehmen, die diesen Trend frühzeitig aufgreifen, können sich Wettbewerbsvorteile verschaffen, ihre Glaubwürdigkeit stärken und engere Beziehungen zu Regulierungsbehörden aufbauen.
Eine freiwillige Offenlegung der Steuerstrategie kann:
- Das Ansehen und die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens in der Öffentlichkeit, bei Investor:innen und Geschäftspartner:innen verbessern.
- Den Zugang zu Finanzierungen erleichtern, da Transparenz für Investor:innen zunehmend an Bedeutung gewinnt.
- Eine Unternehmenskultur der Ethik und Verantwortung fördern, was sich positiv auf Mitarbeitende auswirkt.
- Die Wettbewerbsfähigkeit am Markt stärken, in dem Kund:innen Offenheit von Unternehmen schätzen.
- Die Beziehungen zu Aufsichtsbehörden verbessern – etwa im Rahmen von Kooperativer Compliance. In der Slowakei haben einige große Unternehmen Zugang zu diesem System, das auf Transparenz basiert. Im Gegenzug bietet die slowakische Finanzverwaltung Vorteile wie weniger Prüfungen und Sanktionen, kürzere Fristen, ein Frühwarnsystem, einen effektiven Informationsaustausch und gegenseitige Transparenz.
Zusammenfassung
Steuertransparenz sollte nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern vielmehr ein strategischer Vorteil sein. Wir ermutigen slowakische Unternehmen, einen proaktiveren Ansatz bei der Offenlegung steuerlicher Informationen, ihrer Steuerstrategie sowie ihres Risikomanagements zu verfolgen. Auf diese Weise können sie ihre Wettbewerbsposition stärken und das Vertrauen wichtiger Stakeholder gewinnen.
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